Mittwoch, 1. April 2015

Weiss zu blau

Wir (oder zumindest ein Teil der Reisegruppe) hatten die harte Anforderung an die Tour, dass wir nur bei schönem Wetter losfahren wollten. Dieser Anforderung wurde die Tour am Anfang mehr als gerecht, den Prolog fuhren wir bei Sonnenschein. Und dann kam die Tour-Taufe. Schon am Nachmittag auf dem Weg nach Landquart wurden wir leicht eingenieselt. Ab dem nächsten Morgen in Landquart regnete es dauer. Erstaunlicherweise setzte der Schönwetter-Anforderungs-Teil der Reisegruppe durch, dass wir uns trotzdem aufs Rad setzten und losfuhren, mal bis Schiers. Oder bis Küblis. Ach was, gleich nach Klosters, wenn man schon mal rollt, ist der Regen ja nicht mehr so schlimm. Ab Klosters nahmen wir dann endgültig den Zug nach Zernez. Im von Freunden geschenkten Hotelzimmer (nochmals herzlichen Dank) prüften wir unser Regenkonzept und stellten fest: noch nicht ganz wasserdicht. So ergänzten wir unser Gepäck mit ein paar Plastiksäcken. Ab jetzt sind wir bereit für viel Regen.
Am Abend begann es nochmal richtig zu schneien, die Wetterprognosen für den Folgetag waren auch nicht gerade rosig. Umso schöner die Überraschung, als sich der Himmel am nächsten Morgen strahlend blau präsentierte. So machten wir uns vorsichtig optimistisch auf, den Ofenpass zu bezwingen. Sehr viel Gepäck, mittel viel Schnee und eher noch wenig Kondition waren nicht die Idealkombination für dieses Unterfangen. So beschränkten wir uns denn auch auf einen kleinen Teil der 30 Gänge, die unsere Räder bieten. Irgendwann kamen wir jedoch in einen Trott, liessen Musik im geistigen Kopfradio laufen und auf einmal waren wir oben, der Pass war überwunden und die Kraft reichte noch für eine Schneeballschlacht.
Was jetzt folgte, war freudiges Höhenmeter-Vernichten. Als diese langsam nachliessen, setzte ein freundlicher Rückenwind ein, der uns die restlichen Kilometer nach Meran schob. Wo der Frühling beginnen soll...
















1 Kommentar:

  1. Dieser Beitrag beweist erneut: Plastiksäcke auf der Erde sind im etwa so wichtig wie ein Badetuch im Weltraum!

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